DER SEPP IST EIGENTLICH TECHNISCHER ZEICH-
NER, DOCH NACH 28 JAHREN IM BERUF WURDE
ES DANN ZEIT FÜR VERÄNDERUNG.
Der Traum von der Selbstständigkeit sollte ver-
wirklicht werden, doch mit was, das wusste er
noch nicht so genau. Eines war jedoch klar: „Das
sollte was sein, wo ich mich auskenne. Mit dem
Augenmerk auf Qualität und ohne Ramsch!“
Josef erinnerte sich an seine
Kindheit. „Mein Vater schickte
mich immer mit einem Zettel
zu „Schumm Werkzeug Haus-
haltswaren“ und ich bekam dort
alles.“ Dieses Geschäft, bekannt
für sein gutes Sortiment, di-
rekt in der Innenstadt vermisst
er. Dieses gab es nun Jahrzente
nicht mehr. Jetzt ist der New
Yorker drin. Es fehlte im Herzen Würzburgs –
ein Laden für Schrauben, Dübel und Werkzeug
– in der Innenstadt, ohne die Fahrerei zu den au-
ßenliegenden Baumärkten.
SCHRAUBEN-SEPP
INHABER: VOGT JOSEF
bronnbachergasse 43
97070 würzburg
0931 4045353
Obwohl ihm alle abrieten – Warum Innenstadt?
Wie soll das gehen? Mit dem Namen Schrau-
ben-Sepp? – lief Josef Würzburg auf der Suche
nach freien Geschäftsräumen ab. Als geborener
Würzburger kennt er ja Hinz und Kunz. Eine
freie Verkaufsfläche, ein Anruf, dann Mietver-
trag und nach einer Stunde war alles perfekt.
AM 15. AUGUST 2003 WAR ES DANN SOWEIT:
„JETZT MACH ICH EINFACH MAL ERÖFFNUNG.“
Der Anfang war bedingt durch die Lage etwas
zäh, doch Sepp passte sein Angebot immer mehr
der Nachfrage seiner Kundschaft an, fügte so
auch professionelle Reinigungsmittel hinzu.
Bei ihm bekommt man jedes Teil einzeln.
Internethandel unterstützt der Sepp bis heute
nicht. Aus dem einfachen Grund, da man immer
weniger in den Städten kommt und so die klei-
nen Geschäfte aussterben. „Dann wird die Stadt
nur noch zum Wohnen sein.“
Jung und Alt gehen bei ihm mittlerweile ein und
aus, holen sich beim Schrauben-Sepp Rat und
Tipps. Er weiß immer, was man braucht.
Aber auch viele Handwerker schätzen den Sepp
und wie er sagt, kann er es sich gar nicht leisten,
schlechte Qualität zu verkaufen, „denn sonst seh
ich die Handwerker nie mehr.“
Das freut uns natürlich auch. Denn wir holen oft
für kleine Reparaturen im Café etwas bei ihm.
In einer Minute da, ohne Auto, mit persönlicher
Beratung und einer Zigarette mit ihm vor seinem
Laden.
WIE GUT, DASS ES DAS NOCH GIBT!
Man bekommt immer
weniger in den Städten,
die kleinen Läden sterben
DER JOSEF
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