fühl zu geben, das richtige Tempo, damit es einfach gut klingt.
Das liebe ich an der Musik allgemein.
Und genau das kann man auf die Veranstaltungen übertragen?
Ole Kruse:
Ja genau.
Und wie packt man es, Ärger und Stress sich nicht anmerken zu
lassen, positive Gefühle walten zu lassen?
Ole Kruse:
Es ist die Liebe zur Kultur an sich, man trifft interes-
sante Menschen. Ich sage immer von mir: Ich mag Menschen!
Ich gehe gerne mit Menschen um.
Ja, sonst geht das auch einfach nicht.
Ole Kruse:
Als ich als Pressesprecher gearbeitet habe, habe ich
gelernt, wie wichtig es ist, sich auf Dinge einfach mal einzulas-
sen, die einem völlig fremd sind, die einem im ersten Moment
überhaupt nichts sagen. Man wird zum Nachdenken angeregt,
zum anders Fühlen. Das ist unglaublich spannend. Und das wird
auch nie auf hören.
Schön! Könnt ihr besondere Projekte besonders genießen?
Nehmen wir den Hafensommer. Wenn ihr vor Ort seid, gelingt
es euch, euch wirklich emotional darauf einzulassen?
Johannes Engels:
Doch, das können wir! Das Wort „genießen“
ist ja immer mit dem Wort zurücklehnen verbunden. Oder um-
gekehrt. Zurücklehnen und genießen.
In dem Moment, wenn wir abends da sind, wird sich nicht zu-
rückgelehnt. Und Genießen ist nicht “wir finden alles toll und
tun gar nichts“, sondern wir sind aktiv mit dabei. So kann man
das sagen.
Das ist eine andere Art von Genuss!
Präsenz, und dass wir hellwach mitbekommen, was da passiert.
Es gibt Acts, oder wie man das so schön sagt, Konzerte und Auf-
tritte, die sind gut, plötzlich so gut, dass wir das drumherum
vergessen und uns mal nur darauf konzentrieren, was da gerade
auf der Bühne abgeht. Und dann bin ich schon 100 Prozent da.
Aber, es ist eine zweite Aufgabe, die genauso wichtig ist, nämlich
das ganze Festival zu begleiten und das ist genauso ein Genuss,
wenn man sieht, dass der Kontakt unter den Leuten passt, dass
die Chemie stimmt. Also wenn das Festival läuft, ist das für mich
genauso ein Genuss, wie beispielsweise ein Konzert zu hören.
Aber der Genuss ist nie passiv! Wenn ich das mal so ausdrücken
darf.
Ole Kruse:
Das spielt eine wichtige Rolle bei eigenen Veranstal-
tungen. Da geht man immer noch als Veranstalter durch, mit
der Frage: gelingt es uns, den Besucherinnen und Besuchern ein
schönes Erlebnis zu präsentieren. Ein schönes Erlebnis zieht sich
durch alles. Das wisst ihr am besten. Ein gutes gastronomisches
Angebot, freundliche Menschen, saubere Toilettenanlagen usw.
Bis hin zu einem richtig tollen Konzert! Und in dem Moment, in
dem die Resonanz positiv ist, kann ich genießen, weil ich dann
weiß: das Erlebnis ist uns gelungen.
Und zwar bei allen Beteiligten.
Johannes Engels
: Und punktuell gibt es schon den Moment, bei
dem wir nach einem Abend sagen: Wow, das war heute ein rich-
tig guter Abend d.h. da hat einfach alles gestimmt. »»»
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