Johannes Engels:
Ja, das ist so. Wir merken es ja auch an den
Verkehrsverbindungen, dass wir eine zentrale Lage haben. Aber:
Ich sehe das ja auch bei meiner Familie, bei Freunden und Ver-
wandten aus anderen Ländern: Für die beginnt der Süden hier
und nicht erst in München. In München beginnt vielleicht Itali-
en. Vielleicht. (lacht).
Das ist der eine Punkt. Da ist die Stadt sympathisch. Und jetzt
kommt für mich eine Qualität von Würzburg, die mal in einem
anderen Kontext stand, nämlich der Provinz auf einem bestimm-
ten Niveau. Weltniveau.
Ein Land wie Frankreich ist stolz auf seine Provinzstädte. Diese
ganzen Provinzen in Frankreich sind sehr selbstständig und sehr
selbstbewusst. Und ich finde Würzburg könnte als Provinzstadt
ein ganz bestimmtes Selbstbewusstsein ausstrahlen, denn da ist
Provinz nicht negativ gemeint , sondern es wird klar, dass man
hier ein ganz bestimmtes Lebensgefühl haben kann. Man kann
hier was bezahlen, man kann hier leben und man hat interes-
sierte Leute, die viele Anregungen aufnehmen. Das ist in Mün-
chen oder in Wien viel schwieriger, weil das Angebot viel größer
und viel höher ausgereizt ist und da muss schon viel kommen,
dass du sagst: ja, ich mache das alles mit. Und das kann man
hier irgendwie noch leben, erleben, und das ist auch für mich
ein Grund, sehr gerne hier zu sein.
Durchaus! Das ist immer wichtig. Nun eine für uns natürlich
wichtige Frage: Wie ist die Verbindung zum Wunschlos Glück-
lich gekommen? Was ist das Wunschlos Glücklich für euch?
Ole Kruse:
Ich war relativ bald schon bei euch zu Gast, weil mich
ein Freund hierher geführt hat Ich fand es unkonventionell, wit-
zig, eine ganz eigene Atmosphäre, ganz anders als andere Stan-
dard Cafes. Das hat mir schon immer gut gefallen. Und dann
natürlich über Jürgen Königer bzgl. des Hafensommers. So kam
ja die Verbindung zustande.
Mein größter Wunsch ist es, dass es für euch mit dem Konzept,
das ihr euch vorgenommen habt, weiter so funktioniert. Weil es
einfach für mich eine Niesche ist, auch von der Lage her, man
ist hier irgendwie in einer kleinen, anderen Welt und das gefällt
mir sehr sehr gut.
Johannes Engels:
Wenn das jetzt in Berlin wäre, würden wir sa-
gen: Völlig normal. Da kommt so was vor. Hier ist das wie eine
Oase. Wenn ich hier durch gehe, und mir die Leute anschaue
(manche Leute kennt man sogar) , ist es ein völlig lockeres Pu-
blikum, ganz verschieden, und eine wunderbare Qualität, auch
von der Bedienung her. Es ist doch witzig, dass ihr die einzigen
seid, die in Würzburg so was machen. Und das hat einen un-
glaublichen Charme! Ganz abgesehen von der Qualität!
Und was ich euch wünsche.. dass es mindestens noch fünf Jah-
re und noch fünf Jahre und noch fünf Jahre dauert, so lange
ihr noch könnt und so lange ihr ein Publikum habt, das sagt: da
müssen wir hin!
Und dann muss es natürlich so Leute geben, wie euch, die das
so machen.
Ole Kruse
: Ja das ist besonders wichtig. Man merkt den Leuten
hier das Herzblut auch an – das ist absolut spürbar.
Johannes Engels:
Was ich mir auch wünsche, ist, dass ich mal
öfter hier bin. Aber das liegt einfach daran, dass ich wenige Ter-
mine in der Ecke habe (lacht). Aber um euch bin ich so oder so
nicht bange.
Andreas Seitz: vielen vielen Dank euch beiden!
Johannes Engels (Fachbereichsleiter Kultur)
Ole Kruse (stellvertr. Fachbereichsleiter Kultur)
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